Archive for July, 2008

Bajaj Pulsar: hot stuff mit 20 (!) PS

Monday, July 28th, 2008

Das ist sie: Meine neue Maschine! War letzte Woche zwischen meinen gesammelten Internet-Aktionen auch bei diversen Mopedhändlern, um mir mal einen Überblick über den indischen Markt zu verschaffen. Also Honda: Nix. Konzentriert sich auf Scooter. Ein, zwei Straßenmaschinen, aber groß, sperrig, veraltetes Design. Dito Yamaha: Ein, zwei große Böcke mit europäischen PS-Versionen, allesamt vollverkleidet und meiner Ansicht nach wenig für den indischen Straßenverkehr geeignet, so, wie man hier beim Fahren auf Tuchfühlung geht. Die sieht nach kurzer Zeit fürchterlich aus. Außerdem: Was soll ich hier mit 98 PS? Schotter-Schlagloch-Racing?

Nun gut. Dann also Hondas Tochter, Honda Hero. Nicht soo schlecht, was die zu bieten haben, nur bieder. Fand ein Modell sogar ganz nett, allerdings nur 11 oder ganze 14 PS ?!. Sound? Lasst uns schweigen. Testfahren? Iwo. Gerade mal raufsetzen durfte ich mich, wohl gemerkt, auf eine Kundenmaschine, die gerade zur Wartung in der Garage stand, nicht auf eine neue. Naja.

Gartenbesuch – Visitors from above

Monday, July 28th, 2008

Sie scheinen unseren Garten zu mögen: Morgens fliegen diese frechen rose-ringed parakeets in unseren Garten, begutachten Mauerspalten (Hey, wollt Ihr brüten?), trinken aus abgebrochenen Regenrohren und kreischen uns die Ohren voll. Hat jemand einen Tipp, womit ich sie anfüttern könnte? Ich hätte so gern mal Papageien-Babys hier. Das würde für so manchen Stress entschädigen…siehe unten.

Regen in Pune oder warum ich ab heute Baba Juli heiße

Monday, July 28th, 2008

Ihr werdet nichts besonderes an diesem Bild feststellen können, ausser, dass die Hibiskusblüte nass ist, sehr nass sogar. Dies ist an sich nicht weiter bemerkenswert, aber: Für uns bedeutet es, dass wir endlich, endlich Regen haben!
‘Maharashtra in the dark‘ titelte der Indian Express am Wochenende, denn das Ausbleiben des Monsuns in den vergangenen Wochen hatte für uns katastrophale Folgen: Kein Strom, kein Wasser und das täglich, viele Stunden lang. Maharashtra leidet unter Stromknappheit, in Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass statt der benötigten 14.200 Megawatt-Stunden (MW) nur 9000 MW produziert und ins Netz gespeist werden können.

Ein Defizit von 5200 MW. Punes Wasserkraftwerke waren tot, kein Regen. Für uns Einwohner in Pune bedeutete dies 6-8 Stunden täglich kein Strom, für manche sogar Verzicht auf jegliche Dusche, Waschen, Zähneputzen, last, but not least, keine Klospülung. Ja, das ist eklig.

Fehlernummer 678 – oder wie ich ohne Internet lebe

Monday, July 28th, 2008

Zuerst einmal eine FETTE Entschuldigung: Ich habe seit fünfzehn Tagen (!!) kein Internet. Das bedeutet nicht nur, dass ich nichts posten kann, sondern beinhaltet eine mittelschwere Umstellung der gesamten Lebensplanung. Es geschah wie folgt:

– Zuerst habe ich selber versucht, das Netz wieder zum Laufen zu bringen, also: double-check, ob es an der fritzbox liegt und nur mal wieder irgendwas im W-Lan Bereich ausgefallen ist. Fehlanzeige. Auch über LAN-Verbindung waren die Kisten mausetot.

– Dann an den Netzwerkverbindungen herumgespielt, alle möglichen Konfigurationen ausprobiert, wieder nichts. Derweil munter mit BSNL (unserem Provider, staatlich – das sagt schon alles) telefoniert. Niemand kam zu Hilfe.

– Dann weiterhin noch munter, weil noch optimistisch, ins BSNL-Kundenzentrum auf der East-Street gefahren, am falschen Schalter angestanden, dann am richtigen, dann mit dem Complaint-Manager gesprochen, drei Stunden später mit einer Telefonnnummer herausgekommen, bei der man sich für mein Stadtviertel beschweren kann. Wunderbar.

An Helge Timmerberg.

Saturday, July 19th, 2008

So, Herr Timmerberg,

das war‘s dann also: In 80 Tagen um die Welt und dann abdanken, den Wanderstab weitergeben, an die Jungen, Hungrigen, die Unreflektierten.
Ich will Ihnen mal sagen, was ich davon halte: Nichts.
Oh, jawohl, ich verstehe Ihre Haltung, kann sie bestens nachvollziehen, auch wenn ich meine Knochen noch nicht in dem Ausmaß um die Welt geschleppt habe wie Sie. Aber ich habe gesessen, nicht im Knast, sondern auf einem Kissen.
Natürlich haben Sie, für sich persönlich, meinen Segen, und ich weiß, dass Sie das gar nicht interessiert, auch nicht interessieren muss.
Aber ich möchte doch, dass Sie wissen, was für einen Verlust Ihre Ankündigung für ein paar von uns bedeutet, und ich meine, sagen zu können, dass dies nicht die Schlechtesten Ihrer Leser sind. Ich habe Sie nicht zum Entertainment gelesen, sondern mit Fleisch und Blut – Ihre Abenteuer waren meine Magenschmerzen.

Home?

Saturday, July 19th, 2008

Grauer Morgen, graue Gesichter, kalte sechzehn Hochsommer-Grad in Norddeutschland. Miners Cafe, Braunschweig, Milchkaffee und Käsekuchen zum Frühstück, im großzügigen Raucherexil in einer windigen Ecke draußen vor der Tür. Meine kalte Hand wickelt sich um die warme Tasse als ich eine Zigarette anstecke und endlich Mails abrufe. Seit neun Tagen sind U. und ich in Deutschland, morgen darf ich endlich wieder weg.

Ich versuche, unvoreingenommen zu sein und die Menschen hier mit der gleichen Offenheit und Sympathie wahrzunehmen wie in Indien, doch das gelingt mir nur mangelhaft: Zu groß ist die Diskrepanz zwischen der Wärme und dem Lachen Indiens und den verschlossenen Gesichtern in D. Egal, wie lange man weg ist: Nichts scheint sich zu verändern in good old Germany, alles ist brav, wenig beweglich und so unglaublich ernst, dass ich kotzen möchte. Kinder, lächelt Euch doch mal an! Seid nett zueinander, Ihr lebt nur einmal und das genau jetzt!