Es ist die Geschichte eines Geknechteten, eines Wehr- und Chancenlosen, der viel zu früh erwachsen wird.
Es ist auch die Geschichte dreier Freunde, zwei davon Brüder, die sich der Härte und Unerbittlichkeit des indischen Lebens in einem der großen Slums Mumbais stellen müssen, der Brutalität des Alltags, der Brutalität ihrer Ausbeuter, der Brutalität einer mittellosen Flucht und des Überlebens auf der Straße, ohne Eltern, ohne Fürsorge, ohne Perspektive, und, vor allem, ohne Schutz.
Und es ist die Geschichte eines Sieges. Eines Sieges der Integrität über die Korruption, der Bescheidenheit über die Gier und des Vertrauens über die Hoffnungslosigkeit.
Slumdog Millionaire ist ein großer Film, der den Finger ganz tief ins Fleisch indischer Wunden legt, ohne voyeuristisch zu sein. Ein temporeicher Film, der schockiert, selbst wenn man in Indien lebt, der trifft. Bei dem man leidet, bei dem man fühlt. Jamals Schicksal lässt einen nicht kalt; der Film ist Hardcore-Indien. Jeder Schlag ins zarte Kindergesicht, jeder Tritt gegen den fragilen Körper ist Schlag und Tritt gegen die universelle Menschenwürde, gegen alles, was eine Seele hat.