Archive for May, 2010

Alle Jahre wieder…

Friday, May 21st, 2010

kisten

…habe ich nichts Besseres zu tun, als umzuziehen. Lasst mich dabei eines vorausschicken: Ich lieeebe Umzüge! Ich bin ganz vernarrt in frische, knusprige Pappkartons, vor allem, wenn es so viele sind! Und erst das Tape! Mit dem kann man renitente Ehemänner schnell und wirkungsvoll fesseln und zum Schweigen bringen. Das gilt auch für nervige Hunde – Obacht, Kalu! Und erst der ganze Staub, in dem man wühlt! Herrlich!

Quatsch beseite. Ich stehe vor einem Berg Umzugskartons, die es zu füllen gilt und wieder einmal stelle ich fest, dass man einfach viel zu viele Dinge besitzt. Und das trotz zweier großer Entrümpelungsaktionen VOR und NACH unserem Umzug nach Indien. Nun gut, jetzt können wir eben wieder entmüllen.

Update: Brutales Indien.

Monday, May 3rd, 2010

Manchmal kann man gar nicht so laut schreien, wie man möchte. Manchmal wünscht man sich, die Tageszeitung nicht aufgeschlagen zu haben, weil es einem restlos den Tag versaut. Und man sich die Haare rauft vor lauter Verzweiflung. Manchmal wünscht man sich, die Welt, und in diesem Moment insbesondere Indien, wäre ein besserer Ort, weil Menschen und ihre abscheulichen Taten es einem unmöglich machen, das Land und seine Menschen zu lieben.

Man beginnt zu hassen, und dann wird es gefährlich. Hätte ich in diesem Moment die Möglichkeit, die Idioten der Puner PMC (Stadtverwaltung), die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche 10 harm- und hilflose Straßenhunde in Pune mit Giftködern qualvoll umgebracht haben, physisch in die Mangel zu nehmen, ich würde nicht zögern. Feige Schweine, barbarische Tat.

Survival of the fittest? Indische Grausamkeit, hautnah.

Saturday, May 1st, 2010

Es ist eine Sache, von Gräueltaten in der Zeitung zu lesen. Das kann man hier täglich und nicht nur auf Bildzeitungs-Niveau. Angesichts der prekären sozialen Verhältnisse (laut einer Statistik der Weltbank leben 44 Prozent der indischen Bevölkerung von weniger als einem US-Dollar am Tag. Ausrufezeichen.) wundert es mich täglich, dass es verschwindend wenig wirtschaftlich motivierte Gewaltkriminalität gibt.

Dennoch tropft aus indischen Zeitungen das Blut, wie hier bereits 2008 beschrieben. Dabei handelt es sich vielfach nicht um Gewaltakte aus wirtschaftlichen Gründen, sondern um persönlich motivierte Totschlag-Szenerien oder Morde. Morde, die im Namen der “Ehre” verübt werden, wegen Familienzwistigkeiten, aus Eifersucht, Morde sogar aus religiösen Gründen. Indien ist ein sehr emotionales Land.

Wie gesagt: Es ist eine Sache, über “Incredible India” zu lesen, wie sich das Werbemotto des indischen Tourismusverbands ironischerweise nennt, eine andere, die Schattenseiten einer hilfslosen und von Doppelmoral geprägten Gesellschaft im nächsten Umfeld mitzubekommen: