Posts Tagged ‘Regen’

…Und sie können niemals, niemals leise sein.

Saturday, August 2nd, 2008

O.K. Eigentlich hatten wir etwas ganz Harmloses geplant am vergangenen Sonntag. Wir fuhren zu den Karla Caves zwischen Mumbai und Pune, genauer gesagt in Lonavala gelegen, in den Bergen, nicht besonders hoch, ca. 600 Meter. Derartige Enklaven sind vor allem für geschichtsbegeisterte Personen interessant, denn es handelt sich um schlichte Steinhöhlen, die einst vor 2100 Jahren von Buddhisten in die Felsen gehauen wurden und einen Tempel und diverse Einsiedler-Klausen beherbergen. Ihre Blütezeit erlebte diese indische buddhistische Kultur so etwa um Christus‘ Geburt, zeitgleich mit der berühmten Felstempel-Architektur von Ajanta und Ellora. Soweit, so gut.

Ich hatte mich also auf eine geruhsame, bedächtige, vielleicht sogar etwas langweilige, zumindest aber meditative Erfahrung eingestellt, mit ein paar einsam wandelnden Studienräten als Touristen, Dumont-Reiseführer (oder internationales Pendant) in der Hand, ihre Kunsthistorikerinnen-Gattinnen am Arm. Dachte: ‘Julie meditiert ein wenig in einer leeren, stillen, buddhistischen Höhle‘, so in etwa. Hatte sogar überlegt, ob ich mein Kissen mitnehme. Pah! Welch Irrtum, wie weit entfernt von der Realität!

Regen in Pune oder warum ich ab heute Baba Juli heiße

Monday, July 28th, 2008

Ihr werdet nichts besonderes an diesem Bild feststellen können, ausser, dass die Hibiskusblüte nass ist, sehr nass sogar. Dies ist an sich nicht weiter bemerkenswert, aber: Für uns bedeutet es, dass wir endlich, endlich Regen haben!
‘Maharashtra in the dark‘ titelte der Indian Express am Wochenende, denn das Ausbleiben des Monsuns in den vergangenen Wochen hatte für uns katastrophale Folgen: Kein Strom, kein Wasser und das täglich, viele Stunden lang. Maharashtra leidet unter Stromknappheit, in Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass statt der benötigten 14.200 Megawatt-Stunden (MW) nur 9000 MW produziert und ins Netz gespeist werden können.

Ein Defizit von 5200 MW. Punes Wasserkraftwerke waren tot, kein Regen. Für uns Einwohner in Pune bedeutete dies 6-8 Stunden täglich kein Strom, für manche sogar Verzicht auf jegliche Dusche, Waschen, Zähneputzen, last, but not least, keine Klospülung. Ja, das ist eklig.