Posts Tagged ‘Angestellte’

The story hasn´t ended here. Yet.

Wednesday, July 1st, 2009

Ich hatte mich gefragt, wie lange es dauern würde, bis Schwierigkeiten auftreten würden. Schwierigkeiten, die mit Sha- anfangen und -bundin aufhören. Nun, es dauerte nicht lange. Heute morgen sprach mich Kailash an: Ein grauhaariges muselmanisches Männlein, das ca. 40 Kilo wiegt, bei uns in den Carports wohnt und für Shabundin unser Auto gewaschen hat. Normalerweise ist das Sache der Fahrer, ist Teil ihres Jobs. Aber Shabundin zog es vor, sich nicht die Finger schmutzig zu machen – Kailash war der Mann für die Dreckarbeit. Shabundin hat Kailash für vergangenen Monat nicht bezahlt, natürlich nicht. Also tat ich es.

Vor einer Stunde dann klingelte es abermals an der Tür: Sunil, der Fahrer von Kishore, unserem Nachbarn und Vermieter: Shabundin hätte 2000 Rupien Schulden bei ihm und hätte versprochen, es von diesem Monatsgehalt zu bezahlen. Ob wir ihn schon bezahlt hätten?

Another Welcome (and Goodbye).

Wednesday, July 1st, 2009

Ach, wie ich Indien liebe!

Ganz besonders fällt mir das auf, wenn ich verschwitzt und übernächtigt um 3.50 Uhr aus dem Flieger in die Arme der absurden indischen Bürokratie kippe, die sich zur Vermeidung der Influenza einen besonderen Spaß ausgedacht hat: Alle Passagiere werden noch vor der Immigration abgefangen und einer Zwangsuntersuchung unterzogen: Zwei dickwangige, rundbäuchige Gesundheitsbeamte thronen feixend hinter zwei provisorisch aufgebauten Tischen unter einem Transparent (“medical examination”) und genießen es sichtlich, den Passagieren von ihren Assistenten schmuddelige Thermometer in die Ohren stecken zu lassen: Wer Fieber hat, darf nicht passieren, sondern landet im Gefängnis, das sich als Quarantäne-Station der staatlichen Hospitäler tarnt: Gehen Sie direkt ins Gefängnis, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie nicht 4000 Mark ein. Los. Stopp. Schade. Vorbei. Das Grauen wartet am Airport.

Glücklicherweise hatte ich gestern kein Fieber, trotz meiner fetten Erkältung. Gottseidank. Sonst hätte sich den Beamten sicher eine Show geboten: Europäerin erleidet hysterischen Anfall, Flughafenverkehr für eine Stunde gesperrt. Oder so ähnlich.

Die Somar-Connection

Thursday, August 7th, 2008

Gestern Abend rief mich mein bester Freund und Frauenversteher Somar an, es gäbe Neuigkeiten bezüglich Manoj. Ob ich die hören wolle? Er käme dann gleich mal vorbei, er sei eh grad in der Gegend. Und U. sei doch in Delhi, die Luft also rein für ein konspiratives Besäufnis, oder?

‘Klar‘, sagte ich und rollte mit den Augen vor lauter Müdigkeit, ‘komm vorbei!‘, denn natürlich war ich neugierig, was Manoj von Somar gewollt hatte. Dazu muss ich ergänzen, dass die beiden sich bisher nur einmal begegnet waren. Damals hatte mir Somar gesteckt, wie unsympatisch er M. gefunden hatte. Er sei maulfaul, unmotiviert und deutlich zu schlecht gelaunt für seinen Job als Fahrer. Dann hatten wir das Thema gewechselt, zu unerfreulich.

Goodbye Manoj – Makes me think…

Tuesday, August 5th, 2008

Indien ist härter als ich. Oder ich bin zu emotional, ich weiss es nicht. Gestern jedenfalls bekam U. obige sms, und damit war unser gemeinsames Leben mit Manoj als unserem Fahrer auf einen Schlag Vergangenheit.

Ich bin traurig darüber. Manoj, der Zwerg, war zwar ein kleines Sensibelchen und fuhr nicht gerade einen heißen Reifen, trotzdem mochte ich ihn. Er war introvertiert, angenehm introvertiert, kein Macho-Großmaul und mir hat es Spass gemacht, ihn ein wenig aufzutauen.

Tja, das ist nun vorbei und all diese Abschiede sind wie kleine Tode für mich. Vielleicht liegt es daran, dass wir neu in Indien sind, vielleicht hat mich der Umzug um die halbe Welt anhänglich gemacht, immerhin war Manoj von der ersten Stunde in Indien dabei und man gewöhnt sich an die Eigenheiten des Anderen. Außerdem ist es neu für mich, ständig fremde Menschen in meine Lebensgewohnheiten einzuweihen und in die intimen Räume meines Lebens zu lassen. Ein Auto zähle ich dazu.

Vom Glück einer europäischen Geburt

Tuesday, May 6th, 2008

Gestern war ich geschockt. Nicht nur Jothie hat unter einem trunksüchtigen Ehemann zu leiden, auch Wondana hat so eine nutzlose Zecke erwischt. Folgender Sachverhalt: Wie wir wissen, ist Wondana schwanger. Sie erwartet eine Larki, also ein Mädchen. Neulich, als sie mir das mitgeteilt hat, um ihre Übelkeit und ihr Nichterscheinen zu erklären (ansonsten ist sie zuverlässig, die Süße, es könnte also etwas werden mit unserer arrangierten Ehe), strahlte sie über beide Backen. Ich habe sie beglückwünscht, mich mit ihr gefreut. Leider währte das Glück nicht allzu lange.

Gestern war sie bei mir, als das Telefon klingelte. Somar, mein Freund und Helfer, war am Apparat, gleichzeitig Wondanas Großonkel, oder was weiß ich. Er wollte Wondana sprechen. Dann verlangte er mich: Er müsse mir leider mitteilen, dass Wondana heute einen freien Tag bräuchte. Sie müsse nämlich in die Klinik, um ihr kleines Mädchen abzutreiben. Das habe ihr Ehemann von ihr verlangt, und sie hätten deswegen einen großen Streit am Wochenende gehabt. Ihr Ehemann sei im Übrigen ein Trinker und das Geld reiche nicht hin und her um die Familie zu ernähren, also müsse das Mädchen weg und Wondana heute in die Klinik (nach Auffassung des Ehemannes).