Posts Tagged ‘Personal’

Ab jetzt putze ICH und ich find‘s klasse!

Friday, September 19th, 2008

Seufzer-der-Erleichterung, die Nummer wäre jetzt auch ausgestanden. Wondana ist weg, und das ist gut so. Zuletzt hat mich schon das morgendliche Kratzen des Schlüssels im Haustürschloss genervt, wenn Madam mal wieder meinte, sie müsste schon um zehn vor acht mit dem Putzen beginnen (Zur Erinnerung: Abgemacht war von zehn bis ein Uhr).

Dann hat sie immer schön um uns herumgewischt, wenn wir am kleinen Frühstückstisch in der Küche saßen (die Küche ist nicht groß) oder musste genau dann, wenn wir den letzten Krümel Toast in den Mund steckten, anfangen, abzuwaschen, klapper, klapper.

Nicht auszuhalten, abgesehen vom Unterhosen-Problem: Ich habe nun mal morgens um die Zeit nicht gern viel an, zumal es hier warm ist. Also, immer wenn ich das Gekratze im Türschloss hörte, nach oben ins Schlafzimmer gehechtet, um mich in Schale zu werfen – für meine Putzfrau. Abgesehen auch davon, dass ich um diese Zeit nicht gern kommuniziere, höchstens mit meinem Computer, aber den liebe ich auch, denn es ist eine STILLE KOMMUNIKATION.

Die Somar-Connection

Thursday, August 7th, 2008

Gestern Abend rief mich mein bester Freund und Frauenversteher Somar an, es gäbe Neuigkeiten bezüglich Manoj. Ob ich die hören wolle? Er käme dann gleich mal vorbei, er sei eh grad in der Gegend. Und U. sei doch in Delhi, die Luft also rein für ein konspiratives Besäufnis, oder?

‘Klar‘, sagte ich und rollte mit den Augen vor lauter Müdigkeit, ‘komm vorbei!‘, denn natürlich war ich neugierig, was Manoj von Somar gewollt hatte. Dazu muss ich ergänzen, dass die beiden sich bisher nur einmal begegnet waren. Damals hatte mir Somar gesteckt, wie unsympatisch er M. gefunden hatte. Er sei maulfaul, unmotiviert und deutlich zu schlecht gelaunt für seinen Job als Fahrer. Dann hatten wir das Thema gewechselt, zu unerfreulich.

Goodbye Manoj – Makes me think…

Tuesday, August 5th, 2008

Indien ist härter als ich. Oder ich bin zu emotional, ich weiss es nicht. Gestern jedenfalls bekam U. obige sms, und damit war unser gemeinsames Leben mit Manoj als unserem Fahrer auf einen Schlag Vergangenheit.

Ich bin traurig darüber. Manoj, der Zwerg, war zwar ein kleines Sensibelchen und fuhr nicht gerade einen heißen Reifen, trotzdem mochte ich ihn. Er war introvertiert, angenehm introvertiert, kein Macho-Großmaul und mir hat es Spass gemacht, ihn ein wenig aufzutauen.

Tja, das ist nun vorbei und all diese Abschiede sind wie kleine Tode für mich. Vielleicht liegt es daran, dass wir neu in Indien sind, vielleicht hat mich der Umzug um die halbe Welt anhänglich gemacht, immerhin war Manoj von der ersten Stunde in Indien dabei und man gewöhnt sich an die Eigenheiten des Anderen. Außerdem ist es neu für mich, ständig fremde Menschen in meine Lebensgewohnheiten einzuweihen und in die intimen Räume meines Lebens zu lassen. Ein Auto zähle ich dazu.

Ich habe fertig

Saturday, August 2nd, 2008

Es gibt Tage, an denen sollte man am besten nicht aufstehen. Gestern war so ein Tag.
Es begann damit, dass Wondana, meine Perle, mal wieder um 8.00 Uhr morgens in der Tür stand. Nun könnte man meinen, dass daran ja grundsätzlich nichts auszusetzen sei. Richtig. Trotzdem: Wir hatten ursprünglich vereinbart, dass sie um 9.30 Uhr mit ihrer Arbeit beginnt und mir dann bis 12.30 Uhr zur Verfügung steht. Die gegenwärtige Realität sieht anders aus: 8.00 Kommen, 9.30 Uhr Gehen. Der Unterschied?
Ein gewaltiger: Weil U. und ich nämlich zu dieser Zeit aufstehen, nackt und blind wie die Maulwürfe im Haus herumlaufen und nach unseren Klamotten suchen oder andere Dinge machen, die meine Perle einfach nichts angehen, zum Beispiel frühstücken. Wir mögen unsere Privatsphäre. O.K. Ich rief Somar an, the one-and-only-Frauenversteher und Freund, damit er dolmetschte.