Posts Tagged ‘Kerala’

Reingefallen…wie blöd muss ich sein?

Tuesday, October 14th, 2008

Es ist nicht zu fassen: Da hat doch Michael, die kleine Ratte aus Kerala, mich nach allen Regeln der Kunst abgezockt!

Folgendes: Der geneigte Leser wird sich erinnern, dass ich hier und hier etwas über meinen Gewissenskampf im Umgang mit Bettlern und auch über Michael geschrieben habe. Nun, Michael hatte natürlich auch ein Anliegen, wollte Geld für einen Lederfußball, er war schließlich Captain der Mannschaft, und als Captain sammelte er Geld für den fehlenden Ball von den Touristen. Genaugenommen brauchte er noch 250 Rupien, in meinem Fall. Nachdem er mich mehrere Tage lang bearbeitet hatte, wenn ich mich am Strand blicken ließ, gab ich ihm schließlich 100 (!) Rupien für den Ball, zu treuen Händen und nur für die Anschaffung der runden Lederblase gedacht.

The colours of India – a short walk through Trivandrum

Wednesday, October 8th, 2008

Die Sonne brannte unerbittlich, als U. und ich uns an einem stickigen September-Nachmittag mit den fröhlichen Menschenmassen durch die Altstadt von Trivandrum treiben ließen – über den Chalai Basar, entlang der MG-Road zum Connemara Market und durch die Gassen der Altstadt. Die Blumenhändler entlang der Chalai Bazaar Road hatten Hochkonjunktur – schließlich war Onam: Keralas größtes Fest, das die Rückkehr des Mythos-Königs Mahabali feiert und gleichzeitig eine Art Erntedank ist, der mit kunstvollen Blumenteppichen gefeiert wird, die überall entlang der Häuser aus frischen Blüten ausgelegt werden. Dies waren unsere Eindrücke der Stadt, von dieser heißen, sonnigen, staubigen September-Sauna in Trivandrum:


One side of the story…

Sunday, September 7th, 2008

…is perfect kitsch. BUT. Read on.

Don‘t you want your coconut?

Saturday, September 6th, 2008

Wäre ich C3PO, ich wähnte mich im Paradies. Leider bin ich nicht der kleine Sprachdruide aus Star-Wars, sondern ein sehr gesundes humanoides Wesen, in dessen genetischem Programm die Ölbäder einfach vergessen wurden. Seit vier Tagen versuche ich nun schon, diese glibberige Tortur über mich ergehen zu lassen, allein was bleibt, ist wachsender Ekel.

Das mag darin begründet liegen, dass ich Herumgefummel an mir im Allgemeinen schon hasse. Ich war nie der Typ, der zur Entspannung die örtliche Kosmetikerin aufsuchte, um sich eine Gurkenmaske anlegen zu lassen und dabei ein nettes Schwätzchen zu halten. ‘Zero Tolerance‘, um sich mal an den guten George W. den Zweiten zu halten, was Herumgefummel angeht. Minus zero, wenn Herumgefummel mit Glibber verbunden ist. Das hatte ich schon befürchtet, schließlich gehe ich ja schon duschen, wenn sich ein Schweissperlchen irgendwo zeigt; Sonnencreme ist das Äußerste, was ich an Fettschicht auf meinem Körper ertragen kann und das nur, weil ich muss.

Ab jetzt wird alles anders?

Friday, August 29th, 2008

Heute Nacht kommt U. aus Deutschland zurück. Ich hole ihn um 4.00 Uhr am Flughafen ab, dann schmeissen wir den Koffer mit den Leckerchen aus Deutschland in den Kühlschrank und weiter geht‘s nach Bombay. Um 10.40 Uhr nehmen wir den Flieger nach Trivandrum und begeben uns in die erfahrenen Hände der Ärzte und Masseure von Manaltheeram, einer Ayurveda-Klinik im Süden von Kerala.

Den Tipp bekam ich von Pablo, einem halbitalienischen Schweizer, den ich hier in Pune kennengelernt habe. Er hatte seinerzeit einen schweren Motorradunfall: 33 Knochenbrüche, drei Tage Koma, mehrfacher Schädelbruch, ein Jahr Reha in der Schweiz. Er sagte, danach war er fertig, vor allem mental. In der Schweiz war er körperlich austherapiert, aber seiner Seele ging‘s nicht gut. Im Manaltheeram haben sie in wieder aufgebaut. Er erzählte mir davon, als ich wegen Assai so traurig war: ‘Fahr ins Manaltheeram, das ist genau das, was Du brauchst‘, hatte er mir geraten, jetzt werde ich das ausprobieren. Ich bezweifle ja, dass ich die Ölmassagen und -Bäder genießen kann, zu glipschig das Ganze für meinen Geschmack, aber wenn es stimmt, was Pablo sagt, sind U. und ich hinterher neue Menschen. Leider sind die Behandlungen nicht nur eine passive Verwöhngeschichte. Ayurveda bedeutet auch, meine Gewohnheiten mal für eine Zeit loszulassen: Rauchen und Trinken sind da ziemlich verpönt. Na, dann. Wahrscheinlich sehe ich hinterher wie eine verschrumpelte alte Jungfer, gesundgeschrumpft, sozusagen.