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Reingefallen…wie blöd muss ich sein?

Tuesday, October 14th, 2008

Es ist nicht zu fassen: Da hat doch Michael, die kleine Ratte aus Kerala, mich nach allen Regeln der Kunst abgezockt!

Folgendes: Der geneigte Leser wird sich erinnern, dass ich hier und hier etwas über meinen Gewissenskampf im Umgang mit Bettlern und auch über Michael geschrieben habe. Nun, Michael hatte natürlich auch ein Anliegen, wollte Geld für einen Lederfußball, er war schließlich Captain der Mannschaft, und als Captain sammelte er Geld für den fehlenden Ball von den Touristen. Genaugenommen brauchte er noch 250 Rupien, in meinem Fall. Nachdem er mich mehrere Tage lang bearbeitet hatte, wenn ich mich am Strand blicken ließ, gab ich ihm schließlich 100 (!) Rupien für den Ball, zu treuen Händen und nur für die Anschaffung der runden Lederblase gedacht.

Ein weisser, reicher Geldautomat

Thursday, September 11th, 2008

Es ist ein ständiger Kampf: Michael und sein Lederfussball, John und sein dreisprachiges Schulbuch, der Rikshafahrer Romans und sein vom Monsunregen leckes Dach, die Fruchtverkäuferin vom Strand, die mir unter Tränen erklärt, dass sie seit zehn Tagen nichts verkauft hat, alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern ist und nichts für ihre Familie zu essen kaufen kann, Theresa aus Karnataka, die einen Bruchbuden-Shop für 75.000 Rupien pro Jahr in Varkala gemietet hat und dort T-Shirts, Tücher, Taschen vertreibt etcetera, etcetera – die Liste von Leuten, die an mein gutes Herz appellieren, könnte länger nicht sein. Nahezu jede Begegnung in Indien, die in meinen Augen zunächst ganz unschuldig beginnt, endet letztlich in einer Diskussion um Geld, mein Geld. Geld, was ich habe, und das mein Gegenüber von mir haben möchte. Die Gründe dafür – siehe oben – sind so vielfältig (und erlogen?), wie die Menschen, mit denen ich spreche.