Posts Tagged ‘Streuner’

New friends.

Sunday, July 4th, 2010

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Wenn ich nicht schon in Ridgebacks verliebt wäre – ich würde mich jetzt verlieben. Auch, wenn Lilly und Tiger nicht wirklich Ridgebacks sind, sondern nur ein wenig so aussehen: Dackelfalten auf der Stirn inklusive. Die beiden ca. fünf Monate alten Hunde wohnen vis-a-vis auf einer Baustelle, kaum 100 Meter entfernt von uns. Und sie verbringen die Tage in unserem Garten, im Spiel mit Kalu und Charak, Kalu´s neuester Eroberung. Sie werden gefüttert, sie gewinnen Vertrauen. Ihr Besitzer ernährt sie mit altem Brot und Milch – wohl kaum, was kleine Hunde brauchen. Ich freue mich über den Zuwachs an vierbeinigen Freunden, die morgens mit steil aufgestellten Schwänzen neben uns herwackeln und Kalu und mich auf dem Spaziergang begleiten. Und ich glaube, Kalu auch.

An alle Hundeleute: May they rest in peace

Saturday, October 25th, 2008

Kurzmitteilung: Wir sind heute Nacht aus Kalkutta wiedergekommen. Ich wollte heute viel darüber schreiben, was wir erlebt haben. Leider kann ich das im Moment nicht, denn ich war gerade auf der Baustelle, um nach meiner Hunde-Bande zu sehen. Ich traf Ankush beim Erdhügel, wo die Meute morgens gern in der Sonne döst. Er sagte mir, dass Ma geworfen hätte. Meine Augen glänzten vor Freude – eine Sekunde lang. Dann sagte Ankush, sie hätte EIN Junges geworfen.

Das ist nicht wahr. Hunde werfen nie, niemals nur einen Welpen. Alle anderen muss jemand sofort nach der Geburt getötet haben.

Ich muss mir also keine Gedanken darüber machen, welchen der kleinen Scheisser ich adoptiere und auch nicht darüber, wie ich die anderen vielleicht vermitteln kann. Ich bin fassungslos. Die Kleinen, bis auf das eine, sind tot. Indien ist ein hartes Land.

Is she gonna be my girl?

Monday, September 29th, 2008

Ich bin gerade zurück aus Chennai, respektive Mamallapuram, und dies ist die emotional dringendste Geschichte, die ich vom bengalischen Golf mitbringe: Kaum waren wir in dem gemütlichen Steinmetz-Örtchen 60 Kilometer südlich von Chennai angekommen, als ich diese Straßenschönheit entdeckte: Nicht aus Stein, weshalb wir gekommen waren, sondern überaus lebendig und verspielt, schlossen wir beide am ersten Abend Freundschaft.

Sie ist: sanft, vertrauensvoll und weich – ein Hund ohne schlechte Erfahrungen, vielleicht gerade mal sechs Monate alt. Ich streichelte sie, fütterte sie, hob sie nachts übermütig auf dem Weg vom Restaurant in unser Guesthouse wie ein Baby über die Schulter und das alles fand sie O.K. – nein, sie lächelte förmlich. Ich war bezaubert und voller Flohstiche. Dann war sie weg. Zwei volle Tage lang. O.K., ich hatte eh genug zu tun, sammelte Kontakte zu Steinmetzen und Galerien, guckte nach steinernen Nandis, Ganapattis und den obligatorischen Five-Rathas (Weltkulturerbe-Tempel aus dem siebten Jahrhundert), telefonierte und suchte. SIE.

Introducing Knickohr, Ma und Kleine

Tuesday, August 5th, 2008

Ich kann nicht ohne. Ohne Hunde. Glücklicherweise lebe ich in dieser Hinsicht nicht im Land des Mangels. Hunde gibt es überall auf den Straßen, falsch, sie haben die Straßen unter sich aufgeteilt. Sie sind die Dukes von Pune und herrschen über unsichtbare Reviere. Bei Grenzüberschreitungen gibt‘s lautstark Kloppe, davon werde ich jede Nacht wenigstens einmal wach.

Nebenan auf der Baustelle, die einmal ein Fünf-Sterne-Hotel werden will, lebt Knickohr mit seiner Familie. Knickohr ist Wächter des Rohbaus, Herrscher des Rudels, Vater von ‘Kleine‘ und ein stolzer, sensibler, selbstbewusster Hund. Ein Charakterkerl. Knickohr ist kein verzärteltes Rassehündchen. Knickohr hat eine Aufgabe, eine Mission. Knickohr hat viel zu tun, jeden Tag: Erstens muss Knickohr daran arbeiten, Chef zu sein und zweitens Chef zu bleiben. Drittens muss er die Baustelle bewachen, viertens ein lieber und zärtlicher Hundevater sein. Das alles gelingt ihm.