Posts Tagged ‘Straßenhunde’

Update: Brutales Indien.

Monday, May 3rd, 2010

Manchmal kann man gar nicht so laut schreien, wie man möchte. Manchmal wünscht man sich, die Tageszeitung nicht aufgeschlagen zu haben, weil es einem restlos den Tag versaut. Und man sich die Haare rauft vor lauter Verzweiflung. Manchmal wünscht man sich, die Welt, und in diesem Moment insbesondere Indien, wäre ein besserer Ort, weil Menschen und ihre abscheulichen Taten es einem unmöglich machen, das Land und seine Menschen zu lieben.

Man beginnt zu hassen, und dann wird es gefährlich. Hätte ich in diesem Moment die Möglichkeit, die Idioten der Puner PMC (Stadtverwaltung), die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche 10 harm- und hilflose Straßenhunde in Pune mit Giftködern qualvoll umgebracht haben, physisch in die Mangel zu nehmen, ich würde nicht zögern. Feige Schweine, barbarische Tat.

Devil in disguise.

Friday, April 2nd, 2010

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Schon mal einen Teufel betreut? Nein? Gut für Euch, denn ICH mache gerade diese Erfahrung.

Keiner kann mir erzählen, dass Zorro nicht weiß, was er tut. Hunde im Allgemeinen (und Zorro im Besonderen) zeichnen sich durch ein sehr sensibles Gespür dafür aus, was sie dürfen. Und was nicht. Zorro zum Beispiel weiß, dass große und kleine Geschäfte auf den Spaziergängen zu erledigen sind. Zur Not darf auch der Garten dafür herhalten, schließlich ist der Kleine gerade einmal zehn Wochen alt, da hält die Blase noch nicht lange.

Tod den Streunern.

Sunday, December 21st, 2008

Schlechte Aussichten für alle Straßenhunde in Maharashtra und Goa: “HC okays stray dog culling” – hinter dieser kryptischen Überschrift verbirgt sich eine schockierende Todesbotschaft für alle Streuner, wörtlich übersetzt: Der Highcourt in Mumbai segnet das Erlegen von streunenden Hunden ab.

Das Grundsatzurteil eröffnet gegen alle Argumente der am Prozess beteiligten Tierschützer die Jagd auf viele Hunderttausend frei auf den Straßen lebende Hunde, die nun mit staatlicher Absegnung getötet werden dürfen, sobald sie die Schnauze zu weit öffnen: Voraussetzung für die Lizenz zum Töten ist nämlich nicht, dass die Opfer aggressiv oder unheilbar krank sein müssen – nein, die Erregung öffentlichen Ärgernisses kann nach Meinung der Richter bereits gegeben sein, wenn die Hunde zuviel oder zu laut bellen.

Wer Indien kennt oder in dem Land lebt, weiß, dass das quasi jede Nacht der Fall ist: Überall bellen Hunde und verteidigen ihre Reviere. Das ist völlig normal. Bis jetzt war es das auf jeden Fall.

Kalu, der Küchenhund.

Thursday, December 4th, 2008

Ich weiß nicht, was es ist, was die Magie eines Hundes ausmacht: Ist er der charakteristische Pfötchengeruch, ein bisschen Schweiß, viel Hund? Ist es das seidige, hellbraune Fell, das so gut nach Baby riecht? Ist es das Paar schwarzer Knopfaugen, das Dir so völlig ohne Argwohn mitten ins Herz sieht, voller Vertrauen, voller Zuversicht, denn das ist alles, was ein Hundewelpe kann? Sind es die langen schwarzen Wimpern und die Barthaare, oder ist es das rosa Bäuchlein, das Dir entgegengestreckt wird, damit Du es kraulen kannst?

Es ist auch völlig egal, was es ist: Ich bin verliebt, denn ich fand Kalu. Oder fand er mich?

Auf jeden Fall bin ich am letzten Samstag im letzten Tageslicht mit meinem Fahrrad durch den Koregaon Park gestreift – absichtslos, nur dabei, ein wenig indisches Alltagsleben zu genießen, den Kopf frei zu bekommen beim Fahrradfahren – zuviel ist passiert, vergangene Woche, U. war immer noch nicht da und ich hatte den ganzen Tag vor dem Rechner gesessen – also: raus!

An alle Hundeleute: May they rest in peace

Saturday, October 25th, 2008

Kurzmitteilung: Wir sind heute Nacht aus Kalkutta wiedergekommen. Ich wollte heute viel darüber schreiben, was wir erlebt haben. Leider kann ich das im Moment nicht, denn ich war gerade auf der Baustelle, um nach meiner Hunde-Bande zu sehen. Ich traf Ankush beim Erdhügel, wo die Meute morgens gern in der Sonne döst. Er sagte mir, dass Ma geworfen hätte. Meine Augen glänzten vor Freude – eine Sekunde lang. Dann sagte Ankush, sie hätte EIN Junges geworfen.

Das ist nicht wahr. Hunde werfen nie, niemals nur einen Welpen. Alle anderen muss jemand sofort nach der Geburt getötet haben.

Ich muss mir also keine Gedanken darüber machen, welchen der kleinen Scheisser ich adoptiere und auch nicht darüber, wie ich die anderen vielleicht vermitteln kann. Ich bin fassungslos. Die Kleinen, bis auf das eine, sind tot. Indien ist ein hartes Land.

Ich werde sie vermissen: Ein Gebet für Knickohr und Ma

Friday, August 29th, 2008

Ich komme gerade vom Packen, aber ein Gedanke lässt mich nicht los und macht mich unfroh: Vielleicht klingt es lächerlich, aber ich habe zunehmend Angst um Knickohr und Ma. Auf der Baustelle ist viel Aktivität, was für die Hunde nichts Gutes bedeutet – leicht können sie verscheucht werden und werden dann auf der Straße landen. Dort sind sie Freiwild für die staatlichen Hundefängertrupps, die die Straßen von Pune säubern sollen – auf nimmer Wiedersehen. Abgesehen davon ist Knickohrs Wunde am Schenkel immer noch nicht verheilt, es klafft ein tiefes Loch, nur die inneren Nähte haben gehalten. Bislang habe ich ihn mit Antibiotika, Wundspray und Heilsalbe über Wasser gehalten, aber jetzt, wenn ich nicht da bin? Ich habe Angst um ihn.