Archive for the ‘Daily’ Category

Lebenszeichen.

Thursday, November 5th, 2009

Vielen Dank für Eure Geduld in den letzten Wochen. Ich weiß, es ist müßig, immer wieder auf einer Seite vorbeizusurfen, nur um festzustellen, dass sich wieder nichts getan hat. Ich bin unglaublich viel unterwegs in letzter Zeit und arbeite an zwei Projekten, die mir gerade die Luft zum Atmen lassen. Nächste Woche bin ich wieder unterwegs und es bleibt einfach keine Zeit zum Schreiben, jedenfalls nicht an dieser Stelle.

Ich weiß noch nicht, wann sich das wieder ändert. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn Ihr gelegentlich mal wieder vorbeischaut – vielleicht komme ich wider Erwarten dazu, meine Eindrücke in naher Zukunft hier festzuhalten. Bis dahin wünsche ich Euch allen eine gute Zeit mit nicht allzuviel Schlechtwetter in Deutschland, einem guten Glas Wein am Abend, einem prasselnden Kaminfeuer oder all die anderen Dinge, die das Leben im meist trüben November erträglich machen. Meinen Lesern aus Indien wünsche ich, dass sie sich weiterhin hier so wohl fühlen, wie aus den Comments bislang ersichtlich geworden ist und wie ich mich hier fühle.

Der heilige Zigaretten-Verkäufer von Mumbai

Tuesday, October 13th, 2009

“Auf immer und ewig können Sie woanders nach Wahrheit, Liebe, Intelligenz und Wohlwollen suchen, Gott und die Menschen anflehen – alles umsonst. Sie müssen bei sich selbst anfangen, mit sich selbst, das ist das unumgängliche Gesetz. Sie können nicht das Spiegelbild ändern, ohne Ihr Gesicht zu ändern. Realisieren Sie zuerst, dass die Welt nur eine Reflexion Ihrer selbst ist, und hören Sie auf, nach Fehlern an der Reflexion zu suchen. Beschäftigen Sie sich mit sich selbst, bringen Sie sich selbst in Ordnung – mental und emotional. Das Physische wird automatisch folgen.

It must be love…

Monday, October 12th, 2009

Samtweich streichelte heute morgen um vier die linde Nachtluft Indiens meine übermüdeten Glieder, als ich, verschwitzt und übernächtigt, voller Freude übers Rollfeld lief. Ich war drauf und dran gleich dort meiner Freude Ausdruck zu verleihen, auf die Knie zu fallen und den geheiligten indischen Boden zu küssen, konnte mich aber gerade noch zurückhalten und verschob das Ritual auf später.

Ich konnte nicht anders, als breit zu grinsen, als mir die junge Krankenschwester in einer pro-forma-Prozedur das Fieberthermometer (?) an den Hals hielt – 98° Fahrenheit, no worries –  und mich der bärtige Arzt nach irgendwelchen Schweinegrippen-ähnlichen Unpässlichkeiten fragte, die ich lächelnd verneinte: “Namaskar!” schmetterte ich ihm stattdessen gutgelaunt und Uhrzeit-unangemessen entgegen und preschte nach dem üblichen Stempelritual der Immigration entgegen. Dort fehlte mein spezieller Freund vom letzten Mal, Mr. Wichtigtuer, der mich ohne mein original FRO-Papier nicht einreisen lassen wollte. Stattdessen saß dort ein junger, durchaus netter Beamter, der wohl auch ohne Bakshish leben kann: Er jedenfalls winkte mich nach kurzer Prüfung der Papiere durch, ohne das sensible Stück überhaupt sehen zu wollen. Indien hat mich wieder und ich bin so, so froh.

Einmal Kalkutta, nicht zurück.

Wednesday, September 30th, 2009

Das europäische Menschenhirn stellt sich in seiner grenzenlosen Naivität einen Bahn-Ticketkauf in Indien wie folgt vor: Man betritt ein authorisiertes Reisebüro, sagt wann man wohin möchte, in welcher der ungefähr 15 Klassen man reisen möchte und bekommt dann einen entsprechenden Fahrschein ausgehändigt. Einfach, oder?

Nee, nee, so läuft das nicht. Viel zu europäisch gedacht. Die Realität sieht anders aus. Bei meinem ersten Anlauf zum Erstehen des begehrten Fahrscheins rettete ich mich aus strömendem Regen in das trockene Innere des kleinen Reisebüros an der Ecke, trug hoffnungsfroh mein Anliegen vor, woraufhin der Angestellte nach unverständlichem Gemurmel zum Telefon griff und in den Hörer bellte. Kurze Zeit später reichte er mir das schmierige Plastikteil herüber und ich hatte seinen Chef an der Strippe. Er erklärte mir, dass das System leider nicht funktionieren würde – womit er wohl das elektronische Reservierungssystem der indischen Eisenbahn meinte. Ich könne es doch morgen noch einmal probieren – bis dahin solle es wohl wieder laufen.

Als Gott Gott spielte.

Sunday, September 20th, 2009

 

morgenstimmung

Als Gott den Himalaya erschuf, hat er in die ganz große Trickkiste gegriffen. Oder aber er war gerade auf Ecstasy, hat sich den Mond näher angesehen und dabei festgestellt, dass er das Projekt ganz gut hinbekommen hat: “Junge, das habe ich aber fein angestellt. Das mach ich jetzt auf der Erde genauso so!”, mag er sich gesagt haben und nach einem Moment des Zögerns und der gerunzelten Stirn stach sein großer, behaarter Zeigefinger dorthin, wo sich heute Nordindien befindet und zog eine göttlich-gigantische Fingerspur durch den prähistorischen Matsch gen Osten, bis sich gewaltige Berge aufhäuften und tiefe, steile Täler abfielen, in denen Flüsse strömten und sich das Sonnenlicht gleißend mit der Erde vereinte.

No upload no pics.

Tuesday, September 15th, 2009

Kein Uploader – keine Fotos vom zweiten Teil des Highways. Nachdem mir mal wieder irgendein dämliches Update die flashbasierte Upload-Funktion von wordpress zerschossen hat (oder ist es anders herum: irgendein SINNVOLLES update den dämlichen uploader zerschossen hat? Mmmh, muss ich drüber nachdenken..), muss ich mich in Geduld üben. Und Ihr leider auch. Es kann sich bei dem derzeitigen Stand der Dinge nur um Wochen handeln, bis alles wieder läuft.

Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Wir arbeiten daran. Hurtig. Hallelujah.