Posts Tagged ‘Sommer’

White beauty.

Monday, April 26th, 2010

Frangipani-III

Sie gehören zu den schönsten Blüten, die in den Tropen zu finden sind, und die jetzt, im heißen Sommer Indiens Hochsaison haben: Frangipani. Ihr Duft ist legendär und nicht so aufdringlich wie der von Jasmin, auch wenn er ganz schwach daran erinnert, allerdings ist er leichter, zitroniger.

Bemerkenswerterweise ist die Frangipani eine nahe Verwandte des giftigen Oleanders und so hat sie mit ihrem starken nächtlichen Duft ebenso liebes- und lebensstiftende Wirkung auf Liebespaare wie eine potentiell gefährliche für deren Kinder: In Indien wird mitunter der Saft von Oleanderpflanzen als Gift verwendet, um sich unliebsamer weiblicher Säuglinge zu entledigen. Ist einfach, denn Oleander steht, genau wie die genügsame Frangipani, an jeder Ecke, ist kostenlos und wirkungsvoll. Wie es um die Genauigkeit der Obduktionen bestellt ist – darüber mag man an dieser Stelle nur spekulieren.

Überlebensmaßnahmen. Ein Katalog.

Sunday, April 25th, 2010

Kalu-sleeping

Indien macht fett, faul und blöde.

Dies ist kein Witz. Der Sommer in Indien ist nicht witzig. Wenn ich morgens mit kleinen, verklebten Augen aufwache, steht mir schon präventiv der Angstschweiß auf der Stirn, weil ich genau null Bock auf einen weiteren heißen Tag in der Sonnenhölle Maharashtras habe, zero tolerance sozusagen, und keine Möglichkeit, ihr zu entkommen. Man weiß, der Tag wird heiß, lang und langweilig, ganz einfach, weil man in dieser Hitze nichts tun kann, ohne postwendend zu kollabieren.

Auch wenn ich mir Kalu unzeitgemäß schon zwischen sechs und sieben Uhr morgens schnappe, um die Morgenrunde zu drehen, läuft mir nach zehn Minuten der Schweiß aus den Haaren in den Nacken, igitt. An Joggen ist nicht mehr zu denken, Einkäufe werden seit neuestem nur noch wöchentlich erledigt. Danach: Hausarrest.

It´s only April…

Thursday, April 22nd, 2010

Morgens, 9.30 Uhr. Das Thermometer steht bei 37,5 Grad Celsius, Tendenz steigend. Mittags sind es 43. Ich weiß. dass man an dieser Stelle eine wunderbare Analogie zur ehemaligen Drei-Wetter-Taft Werbung einflechten könnte, aber das tue ich nicht. Es ist zu heiß. Zu heiß, um zu denken, zu sprechen, sich zu bewegen, zu heiß für irgendeine Aktivität außer Schnappatmung. Das morgendliche Joggen ist längst eine Erinnerung an aktivere Zeiten, Kalu und ich schleppen uns schweren Schrittes durch die benachbarten Straßenzüge und werden nicht attackiert – jedes Lebewesen, die giftigen Hundemeuten um die Ecke eingeschlossen – liegt japsend in einer schattigen Ecke im Energiesparmodus. Hecheln statt Hetzen, für mehr reicht die Kraft nicht.

Heute gab es dann zusätzlich das Geschenk eines ganztägigen Stromausfalles; im Klartext bedeutet das: keine Ventilatoren, ein abgetauter Kühlschrank, keinen Fatz Kühlung während des verdammt langen, heißen Tages. Wasser!