Posts Tagged ‘Hitze’

Überlebensmaßnahmen. Ein Katalog.

Sunday, April 25th, 2010

Kalu-sleeping

Indien macht fett, faul und blöde.

Dies ist kein Witz. Der Sommer in Indien ist nicht witzig. Wenn ich morgens mit kleinen, verklebten Augen aufwache, steht mir schon präventiv der Angstschweiß auf der Stirn, weil ich genau null Bock auf einen weiteren heißen Tag in der Sonnenhölle Maharashtras habe, zero tolerance sozusagen, und keine Möglichkeit, ihr zu entkommen. Man weiß, der Tag wird heiß, lang und langweilig, ganz einfach, weil man in dieser Hitze nichts tun kann, ohne postwendend zu kollabieren.

Auch wenn ich mir Kalu unzeitgemäß schon zwischen sechs und sieben Uhr morgens schnappe, um die Morgenrunde zu drehen, läuft mir nach zehn Minuten der Schweiß aus den Haaren in den Nacken, igitt. An Joggen ist nicht mehr zu denken, Einkäufe werden seit neuestem nur noch wöchentlich erledigt. Danach: Hausarrest.

It´s only April…

Thursday, April 22nd, 2010

Morgens, 9.30 Uhr. Das Thermometer steht bei 37,5 Grad Celsius, Tendenz steigend. Mittags sind es 43. Ich weiß. dass man an dieser Stelle eine wunderbare Analogie zur ehemaligen Drei-Wetter-Taft Werbung einflechten könnte, aber das tue ich nicht. Es ist zu heiß. Zu heiß, um zu denken, zu sprechen, sich zu bewegen, zu heiß für irgendeine Aktivität außer Schnappatmung. Das morgendliche Joggen ist längst eine Erinnerung an aktivere Zeiten, Kalu und ich schleppen uns schweren Schrittes durch die benachbarten Straßenzüge und werden nicht attackiert – jedes Lebewesen, die giftigen Hundemeuten um die Ecke eingeschlossen – liegt japsend in einer schattigen Ecke im Energiesparmodus. Hecheln statt Hetzen, für mehr reicht die Kraft nicht.

Heute gab es dann zusätzlich das Geschenk eines ganztägigen Stromausfalles; im Klartext bedeutet das: keine Ventilatoren, ein abgetauter Kühlschrank, keinen Fatz Kühlung während des verdammt langen, heißen Tages. Wasser!

And then I died.

Tuesday, April 28th, 2009

Wie fühlt es sich an, wenn man bei lebendigem Leibe frittiert wird? In heißem Öl ausgebacken, wie, sagen wir, ein Kartoffelchip? Ich weiß es jetzt, denn ich BIN der Kartoffelchip. Meine Friteuse hört auf den Namen Poona. Sie frittiert mit Luft.

Früher habe ich mich immer gefragt, warum die beknackten Spanier und Süditaliener ihre Häuser so bauen, dass garantiert kein Fitzelchen Sonne das ewige Zwielicht des muffigen Inneren erreicht, heute weiß ich, warum: Als ich gestern um 18.00 Uhr das Auto bestieg, um zu einem Freund zu fahren, es wurde gerade dunkel, zeigte das Thermometer noch 43,5 Grad. Nicht Fahrenheit. Celsius. Hitze kann Dich umbringen.