Somewhere along the way U. said “No!”

Wir hielten irgendwo an einer Fernfahrer-Raststätte inmitten des Deccan, des trockenen Landstrichs, der weite Teile jenseits der Western-Ghats umfasst – trockene Hochebenen, Agaven, Ziegen- und Schafsherden zwischen Dornenhecken auf kargem Land. Und dennoch fruchtbar: Die freundlichen Leute von der Tankstelle zeigten uns einen Wurf Hundewelpen, geboren und gesäugt unter ein paar gestapelten Drainagerohren. Es fiel uns schwer, hart zu bleiben, die Kleinen zum Knuddeln und Mitnehmen nahe.

Wir schmusten, sogar flohfrei. So weich und warm und klein, herzzerreissend. U. und ich guckten einander an: ‘Sollen wir?‘ Andererseits: Wir fliegen am 30. August nach Kerala. Ich glaube kaum, dass das Hotel von einem Welpen begeistert wäre, geschweige denn die Airline. Denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Von Uwe kam ein mit fester Stimme gesprochenes “Nein”. Vernünftiger Mann. Den restlichen Rückweg schmollte ich. Dieses Mal, dieses eine Mal sind wir entkommen.

Aber ich bin ja ein listiges Luder: Ich weiss nämlich, dass ‘Ma‘ von der Baustelle läufig ist. Und dadurch automatisch schwanger. Von Knickohr, der ihr nicht von der Seite weicht, sie eifersüchtig bewacht. Ich glaube kaum, dass wir dann noch einmal davonkommen. Knickohr und Ma sind einfach eine zu gute Kombination. Ich werde den Meister der Baustelle demnächst bitten, doch alle Welpen am Leben zu lassen. Ich werde mich kümmern. Um Ma und die Welpen. Und dann müssen wir wählen, wie bitter. Aber: Eine neue Hundeschnauze ist uns gewiss. Sooner or later.

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4 Responses to “Somewhere along the way U. said “No!””

  1. Stefanie says:

    Oh nein, wie süß! Eine starke Entscheidung, die mir bestimmt nicht gelungen wäre. Da zerbricht einem ja das Herz.

    Ganz liebe Grüße aus Braunschweig!
    Steffi

  2. jules says:

    Hallo Steffi!

    Das war auch verdammt schwer, nicht gleich alle einzupacken – die waren wirklich unglaublich süß. Aber verdammt, Du weisst ja, was Hundehaltung bedeutet. Und ich habe hier leider noch keine richtige Infrastruktur, das heisst vor allem jemanden, der sich in unserer Abwesenheit um die Kleine kümmern würde. Es ist immer das gleiche. Ich beneide manche von U.‘s Kollegen, die Leute haben, die bei ihnen wohnen, das ist dann natürlich optimal. Ein Live-in-Hundesitter, sozusagen. Aber das kriegen wir schon hin. Ich arbeite daran! Ganz liebe Grüße zurück nach BS!
    J.

  3. Daniela says:

    Nein, wie niedlich! Unfassbar, dass ihr stark bleiben konntet. Bin ja gespannt auf Mas Wurf.

    LG
    Daniela

  4. Tom says:

    Oha, was wird Raini dazu sagen?!