What they will do for S.E.X.

Gestern hat es Knickohr ganz übel erwischt. Ich kam nachmittags nichtsahnend zur Baustelle, fröhlich, weil ich mich auf mein süßes Liebespaar freute und dann das: Knickohr blutete übel aus zahlreichen Wunden am ganzen Körper, da wo die Zähne der anderen liebestollen Rüden eingeschlagen hatten. Eine Verletzung war besonders schlimm: An der Innenseite des rechten Hinterlaufs klaffte ein Fünf-Mark-Stück großes Loch, zwei Zentimeter tief, dicht an der Arterie. Es sah furchtbar aus. Ankush erzählte mir, wie eine Stunde zuvor fünf Rüden über Knickohr hergefallen waren, der ‘seine‘ Ma vergeblich zu verteidigen versuchte. Er musste sofort zum Tierarzt.

Ich erwischte Dr. Pardeshi auf dem Handy, doch er war leider nicht in Pune. Dann eben zur Klinik in der North Main Road. Wir verfrachteten das geschockte, blutende Knickohr ins Auto, ich rief Dr. Madhre während der Fahrt an. Eine halbe Stunde später lag Knickohr endlich auf dem OP-Tisch. ‘Why must they act so stupid like this, fighting over a bitch in heat?‘ beklagte ich mich bei Dr. Madhre, doch der attraktive Mittvierziger lächelte mich maliziös von der Seite an und antwortete: ‘This is what we men basically do, didn‘t you know that?‘ und wandte sich wieder seiner Naht zu. Eine halbe Stunde später war er fertig, das Loch war geschlossen und sah anständig aus.

Wir packten das schlafende Knickohr bei mir ins Wohnzimmer, auf Assais Platz und das fühlte sich nicht einmal merkwürdig an, sondern erstaunlicherweise ganz richtig. Dann setzte ich mich daneben und wusch die anderen Wunden aus und benutzte die Gelegenheit, um ihm gleich noch einmal Frontline zu verpassen. Eine Stunde später war Knickohr wach und tapperte desorientiert durch die Wohnung. Dann begann er zu heulen, ein lautes, klagendes Wolfsheulen. Mein Gott war der Hundejunge verliebt. Ich hatte eigentlich vorgehabt, Knickohr bei mir zu behalten, bis die Wunden halbwegs verheilt waren, aber daran war nicht zu denken. Kein Leberwurstbrot, kein Käse, kein Schinken dieser Welt waren in der Lage, ihn von seinem Liebeskummer abzulenken. Also zurück zur Baustelle, ihn seinem Schicksal überlassen. Als ich mir ein Glas Wein einschenkte, hörte ich schon die nächste Keilerei. Aber was konnte ich tun?

Als ich heute morgen als erstes nach ihm sah, war die Wunde wieder offen, aber das schien ihn nicht zu stören, denn das einzige und ultimative, was Knickohr jetzt interessiert ist Sex mit Ma, die er fortwährend bespringt. Und so langsam hält sie still. Ich kann nur hoffen, dass Knickohr Ma‘s Läufigkeit überlebt. Der Preis für seine Fortpflanzung ist hoch.

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