Kurzbemerkung: gleichberechtigt?

Um eines von vornherein klarzustellen: Ich bin keine Feministin, dazu bin ich in einem viel zu liberalen Umfeld aufgewachsen. Für mich waren Freiheit und Selbstverwirklichung selbstverständlich. Sicher dank der Bemühungen und dank des Mutes vieler Generationen starker Frauen, die sich genau dafür eingesetzt haben, dass Frauen als vollwertige Menschen angesehen werden. Ihnen gilt mein Dank. Denn sie machten es möglich, dass ich hier heute sitze und schreibe, studiert habe, denken kann und darf.

In Indien wird das Bedürfnis einer Frau, zu arbeiten, selbstständig zu sein, eigenes Geld zu verdienen, offensichtlich anders bewertet: Mir wurde ein Arbeitsvisum als mitreisender Ehefrau selbstverständlich verwehrt. Die Coaching-Agentur, die uns Frauen hier betreut, sprach bei unserem Einführungsgespräch davon, ‘dass es so gut wie unmöglich ist, für die mitreisenden Ehefrauen ein Arbeitsvisum zu bekommen, egal, was für eine Ausbildung man hat, wieviel Erfahrung man hat, welches Know-How man miteinbringen könnte.‘

Dass es der indischen Einwanderungsbehörde nicht darum geht, den heimischen Arbeitsmarkt vor zu vielen qualifizierten ausländischen Arbeitskräften zu schützen, belegt folgender Fakt: Ein Bekannter von mir ist jüngst mit seiner Familie eingewandert. Seiner Frau wurde selbstverständlich kein Arbeitsvisum erteilt, seinem 19-Jährigen, studierendem Sohn schon – ungefragt, denn dieser hatte es noch nicht mal beantragt.

Tags: , , , ,

Comments are closed.