Posts Tagged ‘Liebe’

sometimes I wonder…

Monday, January 26th, 2009

Frühmorgens, sechs Uhr, oder sechs Uhr dreissig, es fängt gerade an zu dämmern, die ersten Vögel singen ihr Morgenlied und ich öffne die Tür in die kühle Frische des Gartens: Meine Hände greifen in die Tüte mit den glibberigen Hühnchenlebern, ziehen ein Stück heraus, greifen nach der Gardena-Haushaltsschere, zerteilen das Organ in winzige Stücke, dann das nächste Stück rostroter Glipsch, bis genug in Kalus Fressnapf liegt. Dann greift meine blutige Hand in die Tüte mit dem Ziegenhack, auch davon gibt es ein paar Löffel. Wenn ich Glück habe, ist noch ein wenig von dem Vortagsreis mit Butter und Broccoli da, sonst gibt es feingeriebene Möhren und Haferflocken, möglicherweise ein Ei und auf jeden Fall wechselnde Öle.

Alles wird dann gemischt und mit den nötigen Nahrungsmittelzusätzen versehen – seine Medikamente hat Kalu vorher schon schon bekommen: Von Hand, eingehüllt in einen betrügerischen kleinen Hackball, den der Hund in seiner Morgengier hinunterschlingt, ohne seine übliche Auslese-Kontrolle.

Let‘s light a candle for Assai and all the others who had to go. It‘s going to be us, one day.

Saturday, September 13th, 2008

Genau jetzt, heute, vor drei Monaten, ist Assai gegangen. Musste gehen, konnte nicht mehr. Hat nicht mehr gefressen, viele Tage lang, nicht mehr getrunken, konnte schließlich kaum noch gehen. Ich hab ihn schließlich die Treppen heruntergehoben, diesen großen, starken Kerl, hinauf aufs Sofa, nichts ging mehr. Guckte nur noch, guckte mir nur noch direkt in die Augen, wusste es. War ganz ruhig dabei. Mir kam es vor, als wolle er sich entschuldigen: ‘Hey, Mann, ich liebe Dich, aber ich kann nicht länger bleiben. Ich würde gern, aber ich kann nicht mehr.‘

Assai – ein Nachruf.

Sunday, June 22nd, 2008

Assai – ich denke an Dich, Tag und Nacht, auch wenn Du nicht mehr bei uns bist. Aus meinem Fenster sehe ich auf die Stelle im Garten, wo wir Dich begraben haben, in dieser schrecklichen Nacht vor einer Woche, als es Zeit war, für Dich zu gehen. Eigentlich wollten wir Zuckerrohr auf Deinem Grab pflanzen, als Ersatz für die Zuckerrüben, die du mit Wonne aus den Feldern grubst und Dir stolz um die Ohren schlugst, so fett und lecker war die Beute, die Du jeden Herbst machtest und dann mit Hochgenuss verschlangst. Nun aber steht ein Topf mit Clematis auf deiner letzten Ruhestatt und Kaskaden von kleinen weißen Blütchen bedecken die nackte Erde. Ich hoffe, Du magst auch sie.