Posts Tagged ‘Leh’

Not for the fainthearted.

Sunday, September 13th, 2009

“Fahren oder Nicht-Fahren?”, das war die Frage, die mir quengelnd in den Ohren lag, als wir aus den großen Panorama-Scheiben unseres Zimmers die düsteren Regenschleier betrachteten, die die Berggipfel verschluckten und Manali in eisige Dauer-Dämmerung hüllten. Der Wetterbericht, den mir die nette Rezeptionistin aushändigte, versprach jedenfalls nicht Gutes für die kommenden vier Tage: Regen, Regen, Regen. Für die Pässe bedeutete das Schneefall; ein Taxiunternehmer, mit dem wir redeten, sprach sogar von der Sperrung des Highways. Nicht umsonst bedeutet der Name des ersten 4000 Meter hohen Passes, Rohtang-La, wörtlich übersetzt, “Haufen toter Körper”, für die vielen Reisenden, die im Laufe der Jahrhunderte auf den eisigen Höhen des Passes erfroren sind. Da oben bist Du auf Dich gestellt, selbst wenn die Präsenz der indischen Armee während der offiziellen Öffnungszeit des Highways von Mitte Juli bis Mitte September ein Minimum an Sicherheit gewährleistet, indem sie in regelmäßigen Abständen patroullieren und Erdrutsche räumen. Wie wichtig das für uns werden würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Heading North

Wednesday, August 26th, 2009

Endlich. Schon seit vielen Jahren wollen wir in den Himalaya, am kommenden Samstag geht es los: knapp viertausend Kilometer oneway durch fünf Bundestaaten werden wir in einem geländegängigen Fahrzeug zurücklegen. Wir werden von Maharashtra über Gujarat, Rajasthan, Haryana und Himachal Pradesh fahren, bevor wir zum eigentlichen Ziel unserer Reise kommen: Das dreieinhalb tausend Meter hoch gelegene, buddhistische Leh im nördlichsten Bundestaat Indiens, Jammu & Kashmir, im Herzen des Westhimalayas.

Dabei wird uns unser Weg über die zweithöchste befahrbare Passstraße der Welt führen, den 5300 Meter hohen Tanglang-La, der Teil des Manali-Leh-Highway ist, für den wir voraussichtlich zwei Tage brauchen werden:

Auch wir hätten die Tour gern mit Motorrädern gemacht – allerdings hat meine angerissene Achillessehne dies Abenteuer vereitelt: Man kann ein wegrutschendes Motorrad schlecht mit einem kaputten Fuß auffangen, die warnenden Worte meines Arztes eingedenk.