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Don‘t you want your coconut?

Saturday, September 6th, 2008

Wäre ich C3PO, ich wähnte mich im Paradies. Leider bin ich nicht der kleine Sprachdruide aus Star-Wars, sondern ein sehr gesundes humanoides Wesen, in dessen genetischem Programm die Ölbäder einfach vergessen wurden. Seit vier Tagen versuche ich nun schon, diese glibberige Tortur über mich ergehen zu lassen, allein was bleibt, ist wachsender Ekel.

Das mag darin begründet liegen, dass ich Herumgefummel an mir im Allgemeinen schon hasse. Ich war nie der Typ, der zur Entspannung die örtliche Kosmetikerin aufsuchte, um sich eine Gurkenmaske anlegen zu lassen und dabei ein nettes Schwätzchen zu halten. ‘Zero Tolerance‘, um sich mal an den guten George W. den Zweiten zu halten, was Herumgefummel angeht. Minus zero, wenn Herumgefummel mit Glibber verbunden ist. Das hatte ich schon befürchtet, schließlich gehe ich ja schon duschen, wenn sich ein Schweissperlchen irgendwo zeigt; Sonnencreme ist das Äußerste, was ich an Fettschicht auf meinem Körper ertragen kann und das nur, weil ich muss.

Ab jetzt wird alles anders?

Friday, August 29th, 2008

Heute Nacht kommt U. aus Deutschland zurück. Ich hole ihn um 4.00 Uhr am Flughafen ab, dann schmeissen wir den Koffer mit den Leckerchen aus Deutschland in den Kühlschrank und weiter geht‘s nach Bombay. Um 10.40 Uhr nehmen wir den Flieger nach Trivandrum und begeben uns in die erfahrenen Hände der Ärzte und Masseure von Manaltheeram, einer Ayurveda-Klinik im Süden von Kerala.

Den Tipp bekam ich von Pablo, einem halbitalienischen Schweizer, den ich hier in Pune kennengelernt habe. Er hatte seinerzeit einen schweren Motorradunfall: 33 Knochenbrüche, drei Tage Koma, mehrfacher Schädelbruch, ein Jahr Reha in der Schweiz. Er sagte, danach war er fertig, vor allem mental. In der Schweiz war er körperlich austherapiert, aber seiner Seele ging‘s nicht gut. Im Manaltheeram haben sie in wieder aufgebaut. Er erzählte mir davon, als ich wegen Assai so traurig war: ‘Fahr ins Manaltheeram, das ist genau das, was Du brauchst‘, hatte er mir geraten, jetzt werde ich das ausprobieren. Ich bezweifle ja, dass ich die Ölmassagen und -Bäder genießen kann, zu glipschig das Ganze für meinen Geschmack, aber wenn es stimmt, was Pablo sagt, sind U. und ich hinterher neue Menschen. Leider sind die Behandlungen nicht nur eine passive Verwöhngeschichte. Ayurveda bedeutet auch, meine Gewohnheiten mal für eine Zeit loszulassen: Rauchen und Trinken sind da ziemlich verpönt. Na, dann. Wahrscheinlich sehe ich hinterher wie eine verschrumpelte alte Jungfer, gesundgeschrumpft, sozusagen.