Don´t mess with Indian Gods

Die Macht gehört den Multinationals. Normalerweise sind weltweit operierende Unternehmen, die Trittbrettfahrer der Globalisierung, kaum durch etwas zu stoppen. An Indien hat sich jedoch jüngst eines der Schwergewichte dieser Unternehmenskultur die Zähne ausgebissen – ironischerweise eine Kette, die Fast-Food vertreibt:

Burger King hatte es gewagt, bei einer kleinen Anzeigenkampagne in Spanien die indische Göttin Lakshmi auf einen Burger zu setzen und diesen als heiligen Snack – La Merienda es Sagrada- zu bezeichnen. Weit sind sie damit allerdings nicht gekommen: Kurz nach Verbreitung der Poster in gerade einmal drei (!) spanischen Gaststätten liefen die Hindu American Foundation und die nationalistische Hindu-Partei BJP Sturm gegen die als geschmacklos empfundene Kampagne, die eine hinduistische Gottheit für den Verkauf und den Verzehr fleischhaltiger Nahrung einsetzt – ein striktes No-Go für strenggläubige Hinduisten. Keine Fleischlappen für Lakshmi.

Burgerking knickste und zog die Kampagne unter Entschuldigungen zurück: “Wir hatten nicht die Absicht, jemanden zu verletzen”, sagte Pressesprecherin Denise Wilson für Burger King.

Die Macht gehört den Mulinationals?

Dass ich nicht lache. Die Macht ist mit den Göttern. Und ihren irdischen Fürsprechern. Quod erat demonstrandum.

P.S.: Dass in Indien nach einer jüngsten Erhebung allerdings mehr als 50 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben müssen und von daher niemals in die Verlegenheit kommen werden, in einen Fleischklops von Burger King beißen zu müssen, sollte Lakshmi, der Göttin des Wohlstands, und ihren irdischen Vertretern zu denken geben: DAS wäre doch mal ein wirkliches Betätigungsfeld, oder?

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6 Responses to “Don´t mess with Indian Gods”

  1. Daniela says:

    Haben sich indische Götterschutzorganisationen nicht inzwischen den Ruf errungen, besonders aufmerksam und schnell zu sein, wenns um solche Sachen geht? ich denke da spontan an Ganesha auf dem Unterhöschen, dass es mal vor einer Weile gab. Selber schuld. An so etwas denk ich doch zuerst, wenn ne Werbekampagne anzettel.

    Aber hey, dein PS ist ja richtig sarkastisch. Du wirst doch wohl nicht etwa die Göttin für ihre Vetternwirtschaft kritisieren wollen. Kennst du nicht den Witz?
    “Was braucht man, um 1Mio$ zu erwirtschaften?”
    – “Zunächst nehme man 1Mio$…”

    Außerdem ist Fleisch ja eh ungesund. Und gepresste Hackbuletten sowieso. 😉

    LG
    Daniela

  2. admin says:

    LOL- Götterschutzorganisationen!

    Und was ist mit den Bratwürstchen? Naja, ist ja eh kein Fleisch mehr drin, nur altes Soja…Können wir also beruhigt importieren.

    LG!

  3. Daniela says:

    Bratwürstchen?

  4. jules says:

    Du erinnerst Dich: Bratwürstchen-Import nach Indien? Nicht?

    Du sagtest etwas wie: Du wärst einer meiner ersten Abnehmer – Dir schmeckten sie auch bei 35 Grad.

    Ist das überhaupt politisch korrekt? Oder wirst Du von Lakshmi-Schergen gesteinigt, wenn der Bratwürstchenduft durch die Wohnung zieht und die Seelen der Nachbarn verunreinigt?

    😉

  5. Steffi says:

    Ich lach mich schlapp – auch wenn´s politisch nicht korrekt ist. xD

  6. Daniela says:

    Na ja, wenn ich mich mit dem Würstchen neben einen Tempel stelle, kann es gut sein, dass ich eins drüber kriege. Aber ansonsten….