Tokyo, Tag eins.

Da ist sie: Die Kirschblüte, wegen der ganz Japan ein kollektiver Schauer des Entzückens über die schmalen Schultern läuft; “Sugoii, sugoii” oder Kireii, kireii!”: Endlich hat der ansonsten so disziplinierte Durchschnittsarbeitnehmer Gelegenheit, den Mantel des Wohlverhaltens an den Nagel zu hängen und sein wahres ein anderes Gesicht zu zeigen: Zur Zeit von Hanami, dem Kirschblütenfest, müssen die ca. 30 000 Penner die Parks von Tokyo räumen, denn dann kommen Abertausende von Büroangestellten aus ihren Betonfesten, um einmal ausgiebig die Sau rauszulassen. Und das sind keine Kindergeburtstage!

Wir hatten, aus Berechnung, aber auch aus Naivität, unsere Flüge für diesen Zeitraum gebucht. Wir fanden vor allem eines: Ausgebuchte Hotels, ausgebuchte Züge und überfüllte Tempel. Und natürlich Japaner: Morgens, Mittags, Abends, Nachts in Andacht und mit philosophischer Mine in Ehrfurcht vor den Kirschbäumen erstarrt, es sei denn, sie waren zu sehr damit beschäftigt, mit ihren Kameras und Fotohandys zu hantieren und sich gegenseitig die vergängliche Schönheit dieser außerordentlichen Kirschblüte zu bestätigen: “Kirei, kirei, nee?”

Es war wundervoll!

Ich werde jetzt die Bilder eines einzigen Tages einstellen, zumindest ein paar davon: Tokyo, day one. Zwischen dem ersten und dem letzten Bild liegen ungefähr 16 Stunden Laufen, vier Stadtteile und mehrere Millionen Kubikmeter Beton. Wer Genaueres über einzelne Viertel wissen will, kann mir gern eine email schreiben – Ich wurde jüngst in das Amt eines Tokyo-Botschafters berufen…nein, just kidding. Viel Spaß!

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