Fotostrecke: A Nightwalk Through Sudder Street

Ich wünschte, ich hätte vor drei Wochen in Kalkutta die Zeit gehabt, diese Bilder zu posten – ich hatte sie nicht. Es war die Nacht, nachdem ich im Kalighat-Tempel gewesen war, und die Nacht, nachdem ich das erste Mal Mother Theresa’s Nirmal Hriday betreten hatte. Ich war aufgewühlt, lange, nachdem ich mich von T. und R. nach dem Abendessen verabschiedet hatte. Und so lief ich nicht direkt nach Hause, sondern streifte durch die nächtlich erleuchtete Sudder Street und die Gegend um den ‘New Market‘. Und je mehr ich lief, je mehr ich fotografierte, entdeckte ich mein nächtliches Kalkutta. Ein Kalkutta, das für mich mehr Magie barg, als die sonnenbestrahlte Stadt des Tages, die ich als aufgeräumt empfand, trotz der sterbenden Kolonialbauten; Relikte aus einer anderen Zeit, sterbende Dinosaurier, nur teilweise konserviert und doch bestimmend für das Stadtbild, den Charakter dieser Metropole.

In dieser Nacht hingegen hatte Zeitlosigkeit ihren Platz: Manche würden den Charme der Vergänglichkeit zitieren – ich fand nur, dass die Sudder Street, und die Überlebenden des kolonialen Erbes, die ehemaligen Paläste und Wohnhäuser dieser Gegend, in der Dunkelheit zu neuem, einem anderen Leben erwachten: Teilweise bestrahlt von Neonbeleuchtungen, ist ihre fragile, bröckelnde Schönheit en detail besonders sichtbar – und die der Leuchtreklamen auch. Ich habe ein paar Bilder mitgebracht: Vielleicht kann jemand nachvollziehen, was ich fühlte: Die Kostbarkeit des Augenblicks.

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