USA: Sarah Palin goes nucular und der Malintent-Scanner

Es ist doch immer wieder schön, wenn die Mächtigen der Welt ihre Kompetenz beweisen können. Nun, Mrs. Sarah Palin hat ganz offensichtlich Schwierigkeiten damit, das kleine, aber für ihr eventuelles Amt als Vizepräsidentin der USA vielleicht nicht ganz unwichtige Wort ‘nuclear‘ auszusprechen, sondern benötigt dabei Hilfe vom Teleprompter, der ihr das Wort lautmalerisch als ‘new-clear‘ anzeigt.

Na ja, macht ja nichts, wir alle wissen ja im Zweifel, was gemeint ist:

Sehr schön ist diese Glosse zum Thema von Michael Seitzman in der Huffington Post, einem politischen Nachrichten-Blog, das 2006 und 2007 den Webby-Award für das beste Politikblog bekommen hat, zu finden hier. Ich zitiere Michael Seitzman:

‘Now, I want to be clear and speak directly to those of you who LOVED that Palin interview. You’re an idiot. I mean that. This is not one of those cases where we’re going to agree to disagree. This isn’t one of those situations where we debate it passionately and then walk away thinking that the other guy is wrong but argued well. I’m not going to think of you as a thoughtful but misguided person with different ideas who still really cares about the country and the world. No, sorry, not this time. This time, if you watched that interview and weren’t scared out of your freakin’ mind, then you’re mentally ill, mentally disabled, or mentally disturbed. What you are NOT is responsible, informed, curious, thoughtful, mature, educated, empathetic, or remotely serious. I mean it.‘

Dem muss man eigentlich nichts mehr hinzufügen.

Und wo wir gerade bei der USA-Schelte sind: Sehr interessant finde ich, dass man im ‘Department for Homeland Security‘ in den USA jetzt an einem Bodyscanner bastelt, der angeblich schlechte Absichten erkennen kann: Der MALINTENT Scanner. Und so sieht das Ding dann aus:

Das ‘Röntgengerät für schlechte Absichten‘ misst Körpertemperatur, Atmung und Herzfrequenz des zu Untersuchenden ohne Körperberührung und erkennt anhand dieser Daten angeblich, ob jemand ein Attentat plant. Ausschlaggebend seien weiterhin Anspannung und Verhalten der Gesichtsmuskulatur, die das Wunderding in sieben Primär-Gefühlslagen einordne, die dann mit den anderen Daten abgeglichen würden. So könne nahezu fehlerfrei ein Profil eines möglichen Attentäters erstellen werden. Der dann zu einem Interview gebeten wird…

Eingesetzt werden soll der Scanner überall an Einkaufszentren, Flughäfen, Stadien etc. und soll eine schnelle und effiziente Filterung von Bösewichten garantieren. Ich frage mich allerdings, ob das Gerät differenziert genug sein kann, auch Menschen, die aus anderen Gründen als wegen eines geplanten Attentats sehr gestresst sind, auszulassen: Was ist mit Leuten, die extremen Termindruck haben, oder unter Angstzuständen leiden und deshalb vielleicht ein ähnliches Profil haben wie potenzielle Attentäter?

Zu der Erfolgsquote bei den Testläufen wollte sich das US-Department jedenfalls bislang nicht detailliert äußern. Sicher ist: Es wird immer gemütlicher auf diesem Planeten, und den alten Orwell zu zitieren langsam langweilig. George W. den Zweiten und Sarah Palin werden diese Gadgets jedenfalls freuen: Wir in den USA haben alles unter Kontrolle. Halleluja.

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One Response to “USA: Sarah Palin goes nucular und der Malintent-Scanner”

  1. Flugh says:

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