Finally, the container has arrived

Auch so eine Geschichte: Seit zwei Wochen sind wir wieder im Besitz unserer Sachen, besser gesagt, der Hälfte unserer Sachen. Nein, nicht weil die andere Hälfte beim Umzug hops gegangen wäre, sondern weil ich mir einen Spaß daraus gemacht habe, die andere Hälfte auszumisten, alte Teddys, Taschen, Tennisschläger, Teppiche, Teller etc. scharf anzugucken, “nein, Du nicht!” zu sagen und alles auf einen großen Haufen im Wohnzimmer zu werfen, der dann dankbar von diversen Indern ameisengleich abtransportiert und der bestimmungsgemäßen Weiterverwertung zugeführt wurde: “Die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen” – so herum, und nicht anders.

Will heißen, ich habe Somars und Wondanas Großfamilie müllsäckeweise (die großen schwarzen für Bauschutt, deren Restexemplare sich dankenswerterweise noch im Container befanden) mit Geschenken nach Hause geschickt, die sie entweder für sich behalten, oder, auch attraktiv, verkaufen konnten.

Einmal habe ich den Fehler gemacht und Wondana zuerst etwas mitgegeben, womit ich Somars ältere Rechte an den Sachen überging. Diskussion! Zumal die Ratte von Wondanas Ehemann natürlich nicht gewillt war, auch nur einen Gegenstand an Somar herauszugeben, obwohl Teilen vereinbart war. “Wieso?”, hieß es dann empört, “es ist doch meine Frau, die bei Deiner Madam arbeitet”, hielt er Somar entgegen. “Ja, aber, WER hat denn Deiner Frau die Stelle bei meiner Madam besorgt?”, konterte Somar. Schließlich zog Somar mit nur einem Burgunderglas ab, und empörte sich später bei mir: “Der Idiot weiß doch nicht einmal, wozu dieses Glas gut sein soll! Also bitte, Juli-Madam, mach das nicht noch einmal! Sammle die Dinge und ich komme dann mit einem Tempo (so eine Art offener, indischer Kleintransporter, sehr niedlich) und hole alles ab. Dann sortiere ich als erster aus und die anderen bekommen den Rest.”

Und weil ich Somar sehr mag, meinen einzigen Freund und Frauenversteher, und weil er in der Tat die älteren Rechte hat, haben wir es dann so gemacht. Der Berg wanderte vom Wohnzimmer ins Gästezimmer, wuchs und gedieh, bis wir schließlich fünf Riesensäcke zusammen hatten nebst diversen Umzugskartons, die er eines Abends glücklich mit seinem kleinen Sohn Sumit auf die Ladefläche stemmte. Das nenne ich Wiederverwertung.

Seitdem herrscht hier im Hause Klarheit, es sind in der Tat nur noch mehr oder minder ästhetische und gleichfalls nützliche Sachen übrig und ich freue mir ‘nen Loch in den Bauch, wenn ich durch die leere Wohnung gehe. So hab ich mir das vorgestellt. Natürlich, es gibt noch die ein oder andere sensible Stelle, zum Beispiel Bücher, aber das ist ein anderes Thema….

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