Merkwürdig genug, dass man zu allen Dingen erst einmal ein wenig Abstand braucht, um sie zu schätzen.
Als ich Deutschland vor neun Monaten verließ, hing mir alles zum Hals raus: Das misepetrige Wetter, die gedrückte Stimmung der Menschen, die ewig schlechten Nachrichten, die hohen Sprit-und Energiepreise, die Mega-Supermärkte, die Sinnlosigkeit unserer Konsumgesellschaft, die Gleichförmigkeit meines Alltags.
Die vergangenen Tage zeichnen erfreulicherweise ein anderes Bild:
1. Kommuniktion: Ich freue mich, dass ich endlich mal wieder vernünftige Gespräche führen kann, UND ZWAR MIT JEDEM, ohne dass sich mein Gegenüber fragend am Kopf kratzt, wie es viele Inder gerne tun, wenn sie ratlos sind. In der Biologie nennt man das Übersprungshandlung. Die ist hier in Deutschland entbehrlich: Jeder spricht Deine Sprache, jeder versteht, was Du willst, warum Du es willst und wie Du es willst. UND WIE SCHNELL DU ES WILLST. Man muss die einfachsten Sachverhalte nicht dreimal wiederholen nur um in ein verblüfftes Gesicht zu schauen. Man darf in ganzen Sätzen sprechen und sogar einen erläuternden Nebensatz einschieben und wird trotzdem verstanden. Wow! Man kommuniziert auf gleicher Augenhöhe. Das ist sehr angenehm.