Ach, wie ich Indien liebe!
Ganz besonders fällt mir das auf, wenn ich verschwitzt und übernächtigt um 3.50 Uhr aus dem Flieger in die Arme der absurden indischen Bürokratie kippe, die sich zur Vermeidung der Influenza einen besonderen Spaß ausgedacht hat: Alle Passagiere werden noch vor der Immigration abgefangen und einer Zwangsuntersuchung unterzogen: Zwei dickwangige, rundbäuchige Gesundheitsbeamte thronen feixend hinter zwei provisorisch aufgebauten Tischen unter einem Transparent (“medical examination”) und genießen es sichtlich, den Passagieren von ihren Assistenten schmuddelige Thermometer in die Ohren stecken zu lassen: Wer Fieber hat, darf nicht passieren, sondern landet im Gefängnis, das sich als Quarantäne-Station der staatlichen Hospitäler tarnt: Gehen Sie direkt ins Gefängnis, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie nicht 4000 Mark ein. Los. Stopp. Schade. Vorbei. Das Grauen wartet am Airport.
Glücklicherweise hatte ich gestern kein Fieber, trotz meiner fetten Erkältung. Gottseidank. Sonst hätte sich den Beamten sicher eine Show geboten: Europäerin erleidet hysterischen Anfall, Flughafenverkehr für eine Stunde gesperrt. Oder so ähnlich.