Archive for the ‘Uncategorized’ Category

Ein neues China? Indien zensiert blogs.

Friday, April 23rd, 2010

Manchmal hilft der Zufall etwas nach: Zunächst konnte ich nicht glauben, dass die Unerreichbarkeit der blogs von blog.de etwas mit Politik zu tun haben könnte. Erst als Tage und Wochen ins Land gingen, und die Webseiten für mich unerreichbar blieben, wurde ich misstrauisch: Sollten die Seiten gesperrt sein, zensiert?

Lächerlich! Keine der Seiten, weder Danielas, noch Kerstins, enthält auch nur annähernd kriminellen content, höchstens ein wenig Sozialkritik, aber das ist es auch schon.

Was zunächst eine Vermutung war, verdichtete sich heute zu einer sehr wahrscheinlichen Erklärung: Bemerkenswert ist nämlich, dass die Seiten über einen Anonymizer, einen verschleierten Web-Proxy, erreichbar sind. Was lässt das allein für einen Schluss zu?

Richtig: Mein Internetanbieter, der staatliche Provider BSNL, hat blog.de-Seiten gesperrt. Und weil man das nur bedingt selektiv tun kann, wurden mal kurz alle, ALLE, blog.de-Seiten verbannt. Zur Terrorbekämpfung? Das wäre bestimmt die offizielle Variante, gäbe es eine.

Spurensuche im Netz: Wo sind sie?

Friday, April 23rd, 2010

Vielleicht könnt Ihr helfen: Schon seit mehr als einer Woche versuche ich herauszufinden, wie es Daniela in Mumbai und Kerstin in Bangalore geht. Leider vergeblich – ich kann nicht auf ihre Seiten zugreifen. Dafür gibt es eigentlich nur eine Erklärung: Der Server von blog.de ist ausgefallen, falls die Seiten auch auf blog.de gehostet werden. Aber gleich eine Woche lang? Wenn er nach Indien ausgelagert wäre, könnte ich`s verstehen, dann wäre er vermutlich den Hitzetod gestorben, Gott hab ihn selig. Oder liegt`s an meiner wackeligen Internetverbindung? Aber dann müsste ich auch auf andere Seiten nicht zugreifen können, aber das kann ich, wenn auch, wie immer, unter Schwierigkeiten.

Mhhh, das macht keinen Sinn. Also, wenn Ihr etwas über den Verbleib/ die Erreichbarkeit der Seiten wisst, lasst es mich bitte wissen. Kann doch nicht sein, dass zwei populäre Blogs aus Indien einfach so in den Tiefen der Netzwelt verschwinden. Merkwürdig, sehr merkwürdig.

It´s only April…

Thursday, April 22nd, 2010

Morgens, 9.30 Uhr. Das Thermometer steht bei 37,5 Grad Celsius, Tendenz steigend. Mittags sind es 43. Ich weiß. dass man an dieser Stelle eine wunderbare Analogie zur ehemaligen Drei-Wetter-Taft Werbung einflechten könnte, aber das tue ich nicht. Es ist zu heiß. Zu heiß, um zu denken, zu sprechen, sich zu bewegen, zu heiß für irgendeine Aktivität außer Schnappatmung. Das morgendliche Joggen ist längst eine Erinnerung an aktivere Zeiten, Kalu und ich schleppen uns schweren Schrittes durch die benachbarten Straßenzüge und werden nicht attackiert – jedes Lebewesen, die giftigen Hundemeuten um die Ecke eingeschlossen – liegt japsend in einer schattigen Ecke im Energiesparmodus. Hecheln statt Hetzen, für mehr reicht die Kraft nicht.

Heute gab es dann zusätzlich das Geschenk eines ganztägigen Stromausfalles; im Klartext bedeutet das: keine Ventilatoren, ein abgetauter Kühlschrank, keinen Fatz Kühlung während des verdammt langen, heißen Tages. Wasser!

Art Of Nature.

Saturday, April 10th, 2010

Fruchtstand-Flaschenpalme

seeds

Fundstücke eines Spaziergangs: Das erste ist ein trockener Blütenstand einer Flaschenpalme, die beiden unteren Bilder sind Fruchthülsen eines tropischen Urwaldriesens, dessen Namen mir leider noch keiner nennen konnte, nicht einmal in Hindi oder Marathi. Baum eben. Oder so. Die Haptik der Männerfaust-großen Samenkapseln ist jedenfalls erstaunlich: Unbestreitbar hart und riefig, dennoch schmeichelnd. Ich würde gern eine einzige Perle hineinlegen, so sehr erinnert mich das Gehäuse an eine offene Auster, die ihren Schatz preisgibt. Leider habe ich keine. Macht nichts. Auch so schön.

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Auch das ist Indien.

Thursday, April 8th, 2010

Ich bin sauer, stinksauer. Angeblich ist Indien ja ein ach so spirituelles Land, jeder hält am Tag mindestens fünf Poojahs ab, man rennt in die Tempel, man betet, man wirft sich vor Lakshmi oder Ganesh in den Dreck, man verbrennt viel Räucherwerk und macht einen großen Zauber um alles, was heilig ist oder sein könnte.

Nur im Alltag sieht die Sache anders aus. Da gilt das Faustrecht oder eher alttestamentarische Gesetze wie ‘Auge um Auge, Zahn um Zahn’. Indien ist meiner Erfahrung nach ein Land der Missgunst, keiner gönnt dem anderen die Butter auf dem Brot oder gar größeren materiellen Wohlstand.

Nun zum Auslöser meines Ärgers: Heute hatte ich vor, den Hundezwerg Zorro endlich seinem neuen Zuhause zuzuführen, das im Moment noch eher eine Baustelle ist als ein fertiges Haus, denn mein bester-Freund-und-Frauenversteher Somar hat gebaut. Und zwar hinter der neu gezogenen Mauer. Und legal. Endlich gehören ihm die 20 Quadratmeter Grundfläche indischen Bodens, auf denen jetzt sein neues, zweigeschossiges Haus entsteht. Soweit, sogut.

Look who’s watching…

Tuesday, April 6th, 2010

um-die-Ecke-geguckt

In den alten Alleen von Pune’s Koregaon Park ist es noch verhältnismässig schattig und kühl. Hier hat sich nicht nur der Geldadel der Stadt mit seinen großkotzig-grotesken Residenzen versammelt (Poonawallah, Bajaj etc.), auch andere Bewohner schätzen den alten Baumbestand, die großzügigen Gärten und die relative Stille mitten in der Stadt. Seit dem Anschlag in der German Bakery ist hier alles noch ruhiger geworden, das Militär hat sich rund um den Osho-Ashram hinter Sandsäcken verschanzt, allein Fussgänger und die Bewohner (mit ihren Autos) dürfen passieren, die alten Alleen atmen auf: Kein Durchgangsverkehr für Euer Durchlaucht.

Es war auf einer meiner Hunderunden, als ich an einem verwaisten Spekulationsobjekt der abgesperrten Lane Zwei vorbeikam und meinen Augen kaum trauen konnte: Ich wusste zwar, dass Hornbills, Papageien und Pfauen in den Gärten des Koregaon Park wohnen, neu waren jedoch diese niedlichen Käuzchen, derer ich gleich vier erspähte: Die spotted owlets vom Koregaon Park waren mein Geburtstagsgeschenk und ich fuhr noch einmal zurück, um die Kamera zu holen.